Die Lady und der Herzensbrecher by Annie Burrows

Die Lady und der Herzensbrecher by Annie Burrows

Autor:Annie Burrows [Burrows, Annie]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Historical RomanHefte
ISBN: 9783733762278
Herausgeber: Cora Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


8. KAPITEL

M…mir gegenüber zärtlich werden? Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstehe, was Sie meinen.“

Als Henrietta unsicher zu ihm aufblickte, hob Lord Deben die Hand und wickelte eine ihrer Locken um seinen Finger.

„Ich könnte zum Beispiel sagen, wie sehr ich Ihr Haar bewundere“, sagte er mit sanfter Stimme, bevor er ihr die Haarsträhne wieder in den Nacken fallen ließ.

Da verstand sie es. Der Ton seiner Stimme in Kombination mit dieser Geste war so stimulierend, dass er ihr mit dem Finger genauso gut über den Hals hätte fahren können.

„Das entspricht übrigens der Wahrheit. Ich mache nur Komplimente, wenn ich es auch so meine. Aber das wissen Sie ja, nicht wahr, meine süße Miss Gibson?“

„Weiß ich das?“ Ja, wahrscheinlich wusste sie es schon, zumindest dieser schrecklichen Fahrt durch den Park nach zu urteilen. Hatte er ihr schließlich nicht gesagt, dass ihre Nase zu groß war, als dass man sie jemals als Schönheit betrachten könnte? Nicht, dass es nicht der Wahrheit entspräche. Aber hätte er es überhaupt aussprechen müssen?

„Warum blicken Sie so finster drein?“

„Ich weiß nicht“, log sie. Sie würde einen Teufel tun und zugeben, dass ihr seine unverhohlene Ehrlichkeit immer noch zusetzte. „An meinem Haar ist nichts Besonderes. Es ist einfach braun.“

„Aber Sie haben natürliche Locken. Da drängt sich einem Mann die Vorstellung auf, wie Sie morgens mit ungebändigter Mähne im Bett aufwachen.“

Sie errötete wieder, legte jedoch Einspruch ein: „Sie können doch gar nicht wissen, ob meine Locken natürlich sind. Ganz zu schweigen davon, wie mein Haar morgens nach dem Aufwachen aussieht.“

„Im Gegenteil. Unechte Locken halten nicht einen ganzen Abend, besonders wenn die Luft feucht ist. Aber an jenem Abend, als wir uns zum ersten Mal auf der Terrasse begegneten, hätte Ihre Lockenpracht wilder nicht sein können.“

„Sie wollten sagen, mein krauses, unbändiges Haar glich einer Katastrophe.“

Er lehnte sich zurück und legte einen Arm über die Rückenlehne ihres Stuhls. Er neigte den Kopf, um sie eindringlich anzusehen.

„Warum verdrehen Sie ein Kompliment immer ins Gegenteil, sodass es sich wie eine Kritik anhört? Sie sollten eine Schmeichelei mit Würde annehmen können, anstatt sich auf Ihrem Stuhl zu winden, als hätte ich eine obszöne Bemerkung geäußert.“

Das sollte also Schmeichelei sein?

„Ich bin wohl nicht daran gewöhnt, Komplimente zu bekommen“, gab sie widerwillig zu.

„Ich kann nicht glauben, dass Ihnen noch kein Mann Komplimente zu Ihrer wunderbar natürlichen und vollen Lockenpracht gemacht hat.“

Oh, das klang viel besser. „Sie halten mein Haar tatsächlich für wunderbar?“ Sofort bereute sie es, diese Frage laut ausgesprochen zu haben, aber sie hatte sich nicht anders zu helfen gewusst.

„Sind die Männer in Much Wakering blind?“

„Was meinen Sie?“

„Wie konnten Sie zu einer erwachsenen Frau werden, ohne mindestens ein Dutzend Verehrer um sich zu scharen?“

„Na ja“, erwiderte sie nachdenklich. Ob mit ihr im Grunde doch alles in Ordnung war? „Ich habe früher nie mit vielen Männern zu tun gehabt, zumindest nicht außerhalb meiner Familie – abgesehen von den Schulfreunden meiner Brüder oder gelehrten Bekannten meines Vaters. Sie haben mich alle eher wie eine Schwester oder eine Nichte behandelt.“

Bis zum Abend jenes vollkommen unerwarteten Kusses von Richard unter dem Mistelzweig.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.